Emma Plank

WARUM gerade sie?

In der Biografie dieser großartigen Frau beeindruckten uns ihr Mut, Fleiß, lösungsorientiertes Handeln sowie ihre Offenheit für neue Ideen, Lebendigkeit, Professionalität und analytische Beobachtungsgabe. All das und wie sie in ihrem Leben wirkte, begeisterte uns dermaßen, dass es unser großer Wunsch ist, diese Schule ihr zu widmen.
Dankenswerter Weise erhielten wir von Emma Planks Nichten Elizabeth T. Spira und Margret Nitsch die Erlaubnis, unsere Schule nach ihr zu benennen. Großzügig wurden uns Fotos und Auszüge aus dem Buch „Das Jahrhundert der Widersprüche – eine Wiener-jüdische Familienchronik“, welches von Leopold Spira, Emma Planks Bruder, geschrieben wurde, zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle ein großes „Dankeschön“ dafür!

Emma Karoline Spira, die ihr Leben lang von allen Nuschi genannt wurde, kam am 11. November 1905 zur Welt. Ein Buch von Maria Montessori begeisterte die junge Frau so sehr, dass sich in ihr der Berufswunsch nach dieser Methode als Lehrerin zu unterrichten manifestierte.

Abb.: Emma Nuschi Spira in jungen Jahren

Abb.: Emma Nuschi Spira in jungen Jahren

Abb. E. N. Spira kurz vor ihrer Hochzeit

Abb. E. N. Spira kurz vor ihrer Hochzeit

Die Anfänge ihrer Berufslaufbahn spiegeln sich in dem abgebildeten Zeugnis wider.

Durch die Hilfe von Freunden kamen die Jüdin Emma und ihr Ehemann, Robert Plank, im Juli 1938 nach England. Während sie auf das Visum für die USA warteten, leiteten sie ein Heim für baskische Flüchtlingskinder. Diese Zeit gehörte für Emma Plank „zur schönsten und interessantesten ihres Lebens“. Ab Oktober 1938 arbeitete sie in einer privaten „Progressive School“ in San Francisco, zuletzt als Schulleiterin. 1947 promovierte sie zum Master of Arts (in child development).

Im Jahr darauf kam Emma Plank der Einladung zum Aufbau eines Musterkindergartens in Wien nach und blieb dafür eineinhalb Jahre. „Es war eine hochinteressante Arbeit, sehr intensiv und instruktiv. Aber wie man mir zum Schluss angeboten hat, in Wien zu bleiben, um sozusagen die Oberaufsicht über die Wiener Kindergärten zu übernehmen, habe ich mit großer Überzeugung nein gesagt. Ich war die amerikanische Großzügigkeit gewohnt und von der Kleinlichkeit der Wiener Bürokratie erschüttert.“

Wieder zurück in den USA wurde Emma Nuschi Plank für die Organisation von Beschäftigungs- und Erziehungsprogrammen im Cleveland City Hospital mit großem Enthusiasmus aufgenommen. Mit vielen eigenen Ideen entwickelte sie ein langjähriges Schulprogramm für Kinder mit Tuberkulose. Ihre Erkenntnisse schrieb sie in ihrem Buch „Working with children in hospital“ nieder. Obwohl sie 1972 in Pension ging, hielt sie noch viele Vorträge zum Thema „Heilpädagogik im Kinderkrankenhaus“. Ihre Arbeit wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte sie nach Wien zurück, in der Hoffnung ihre Erfahrung in der Heilpädagogik weitergeben zu können. Emma Plank verstarb 1990 in Wien.

Abb.: Cleveland Metropolitan General Hospital, Department of Pediatrics, 1972 E. N. Plank: 1. Reihe, 3. von links

Abb.: Cleveland Metropolitan General Hospital, Department of Pediatrics, 1972
E. N. Plank: 1. Reihe, 3. von links

Abb.: Emma Nuschi Plank in ihrem Element

Abb.: Emma Nuschi Plank in ihrem Element